Alpenmilchzentrale

Umbau und Sanierung

Wien, AT

Entwurf: 1996-1997
Ausführung: 1997-1998
Projektdaten

Die Alpenmilchzentrale - ehemals traditionsreicher Wiener Gewerbebetrieb in dichter gründerzeitlicher Blockbebauung am gürtelnahen Rand des 4. Bezirks - ist einer der zahlreichen innerstädtischen Produktionsstätten Wiens, die seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts eingestellt und für neue Nutzungen verfügbar wurdenDer hier beschrittene Weg einer "Umrüstung" der Milchfabrik in ein Werkstätten- und Atelierhaus folgte von Beginn an den im Bestand angelegten, überraschenden Chancen und seinen oft widersprüchlichen Eigenheiten. Der Bestand sollte durch punktuelle Eingriffe auf neue Weise erfahrbar und öffentlich benutzbar, seine Unschärfe über den Umweg eingefügter Bauteile erst von den Benutzern scharf gemacht werden.

Als das Kernstück des neuen Programms sollte das Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum, für Aktivitäten um die Schwerpunkte aktuelle Kunst, Design/Alltagskultur und Medien gedacht, Teile des Erdgeschosses und des 1. Stocks belegen. Es erstreckt sich über mehrere neu erschlossene, kommunizierende Trakte, deren Unterschiedlichkeit in räumlicher und struktureller Hinsicht auf stets etwas unscharfe Weise auf die verschiedenen Umbrüche in der Geschichte der Anlage verweist. Diese Unterschiedlichkeit und die Unschärfe, mit der sie sich äußert, macht sich der Entwurf in positiver Weise für die neue Widmung zunutze. Die wichtigsten Anforderungen lagen dabei im Bereich eines neuen unabhängigen Zugangs und einer Artikulation der Verbindungen und Raumabschlüsse zwischen den Teilen des Kulturzentrums.