Das über 600-jährige Gebäude des Doms der heute feiernden Gemeinde bewohnbar und dadurch der jungen Diözese zum Symbol werden zu lassen: darin sehen wir die große Herausforderung der gestellten Aufgabe. Die Kirche - "Volk Gottes auf Pilgerschaft" - hat mehr denn je in einer Zeit der erdumspannenden Beschleunigung Bedarf nach Herbergen dieser Art, deren Alter die oft verschlungene, nicht bruchlose Spur dieser "Pilgerschaft" bewahrt: aber nicht als Gegenwelt, die dem Wirken in der Welt der Gegenwart entgegen stünde, sondern als Raum, der Offenheit und Wärme auszustrahlen vermag und sich im besten Fall gerade die Komplexität der "Spur" zunutze macht.
GRUNDGEDANKEN ZUM ENTWURF:
In unseren Entwurfsvorschlägen gehen wir zunächst von der Forderung der Diözese nach einer Neuordnung der Zugangsfrage aus, die notwendigerweise die Gewichtungen und Orientierungen im Inneren der Kirche entscheidend bestimmen wird. Insbesondere den Wunsch, das Westportal wieder zugänglich zu machen, halten wir für sehr berechtigt, da dieses Tor im Raumgefüge des Doms einen besonderen Stellenwert einnimmt und das Raumgefüge ohne Benutzbarkeit des ehemaligen Hauptportals inkongruent erscheint. Andererseits ist aber auch der dringende Wunsch nach einem Abbau der starren Hierarchisierung, wie sie in der Gestaltung des letzten Umbaus zum Ausdruck kommt, im Zeichen eines dialogfreudigen Klimas nur allzu verständlich. Gerade die Betonung der perspektivischen Flucht über die Längsachse der Kirche, die durch die Öffnung des Westtores noch verstärkt wird, droht aber den Blick zu verengen und stellt zwangsläufig eine räumliche Hierarchie her, die dem Wunsch nach einer größeren Nähe des Bischofs zu den Gläubigen widerspricht. Ein bloßes Näherrücken der Kathedra und der Mensa würde durch die verstärkte Zentralperspektive aufgehoben und wirkungslos.
Vordringlichstes Anliegen des Entwurfs ist daher eine Öffnung und Lockerung der inneren räumlichen Beziehungen, um einer lebendigen Gemeinde neuen, angemessenen und würdigen Raum und Ausdruck zu geben. Dabei wird die denkmalgeschützte historische Substanz in keiner Weise angetastet und von sämtlichen An- und Einbauten der 50er Jahre befreit. Nur die damals erweiterten Öffnungen bewahren in anderer Gestalt und Funktion auch diese Erinnerung. Es entspricht also auch der historischen Gebäudestruktur - der Spur der Pilgerschaft - besser, nicht weiter unter die Dominanz einer Ausrichtung auf einen in erster Linie der Kirchenleitung vorbehaltenen Presbyteriumsraum gezwungen zu werden, sondern als Verbindung in sich selbstbestimmter Teile zu einem Ganzen wirken zu können. Nicht erst heute gibt es vielleicht von den frühesten Mehrraum-Konzepten der Hauskirchen einiges zu lernen.
Entsprechend ihrer baulichen und räumlichen Struktur werden die drei wichtigsten Raumbereiche des Doms (Familienkapelle, Presbyterium, Kirchenschiff) besonderen Anforderungen und Aktivitäten zugeführt, mit jeweils unterschiedlicher Größe der versammelten Gemeinde. Die Zugangsfrage stellt sich dabei neu als Suche nach einer möglichst gleichwertigen Erschließung der in sich ruhenden Raumteile und zugleich nach ihrer neuen, offeneren, nicht achsialen Verbindung. Zusätzlich zum gotischen Westportal werden zwei neue Zugänge, die bestehende Öffnungen benutzen oder lediglich geringfügig erweitern, vorgeschlagen: An der Grenze zwischen Presbyterium und Kirchenschiff gelegen erschließen sie direkt jeweils von der nördlichen und südlichen Randzone her beide Räume (der nördliche auch die Familienkapelle), die für größere und kleinere Meßgemeinden (Sonn- und Feiertags, bzw. Wochentagsmesse) adäquate Bedingungen bieten. Mit dem neuen Südzugang verknüpft sich auch die längerfristige städtebauliche Forderung nach einer besseren Erreichbarkeit des Domes von den außerhalb der Stadtmauer gelegenen Parkplätzen und den südlich angrenzenden Wohnvierteln, während das Westportal in Zukunft vielleicht durch eine Verbindung mit der Sankt Martin Straße aufgewertet werden könnte.
GRUNDGEDANKEN ZUM ENTWURF:
In unseren Entwurfsvorschlägen gehen wir zunächst von der Forderung der Diözese nach einer Neuordnung der Zugangsfrage aus, die notwendigerweise die Gewichtungen und Orientierungen im Inneren der Kirche entscheidend bestimmen wird. Insbesondere den Wunsch, das Westportal wieder zugänglich zu machen, halten wir für sehr berechtigt, da dieses Tor im Raumgefüge des Doms einen besonderen Stellenwert einnimmt und das Raumgefüge ohne Benutzbarkeit des ehemaligen Hauptportals inkongruent erscheint. Andererseits ist aber auch der dringende Wunsch nach einem Abbau der starren Hierarchisierung, wie sie in der Gestaltung des letzten Umbaus zum Ausdruck kommt, im Zeichen eines dialogfreudigen Klimas nur allzu verständlich. Gerade die Betonung der perspektivischen Flucht über die Längsachse der Kirche, die durch die Öffnung des Westtores noch verstärkt wird, droht aber den Blick zu verengen und stellt zwangsläufig eine räumliche Hierarchie her, die dem Wunsch nach einer größeren Nähe des Bischofs zu den Gläubigen widerspricht. Ein bloßes Näherrücken der Kathedra und der Mensa würde durch die verstärkte Zentralperspektive aufgehoben und wirkungslos.
Vordringlichstes Anliegen des Entwurfs ist daher eine Öffnung und Lockerung der inneren räumlichen Beziehungen, um einer lebendigen Gemeinde neuen, angemessenen und würdigen Raum und Ausdruck zu geben. Dabei wird die denkmalgeschützte historische Substanz in keiner Weise angetastet und von sämtlichen An- und Einbauten der 50er Jahre befreit. Nur die damals erweiterten Öffnungen bewahren in anderer Gestalt und Funktion auch diese Erinnerung. Es entspricht also auch der historischen Gebäudestruktur - der Spur der Pilgerschaft - besser, nicht weiter unter die Dominanz einer Ausrichtung auf einen in erster Linie der Kirchenleitung vorbehaltenen Presbyteriumsraum gezwungen zu werden, sondern als Verbindung in sich selbstbestimmter Teile zu einem Ganzen wirken zu können. Nicht erst heute gibt es vielleicht von den frühesten Mehrraum-Konzepten der Hauskirchen einiges zu lernen.
Entsprechend ihrer baulichen und räumlichen Struktur werden die drei wichtigsten Raumbereiche des Doms (Familienkapelle, Presbyterium, Kirchenschiff) besonderen Anforderungen und Aktivitäten zugeführt, mit jeweils unterschiedlicher Größe der versammelten Gemeinde. Die Zugangsfrage stellt sich dabei neu als Suche nach einer möglichst gleichwertigen Erschließung der in sich ruhenden Raumteile und zugleich nach ihrer neuen, offeneren, nicht achsialen Verbindung. Zusätzlich zum gotischen Westportal werden zwei neue Zugänge, die bestehende Öffnungen benutzen oder lediglich geringfügig erweitern, vorgeschlagen: An der Grenze zwischen Presbyterium und Kirchenschiff gelegen erschließen sie direkt jeweils von der nördlichen und südlichen Randzone her beide Räume (der nördliche auch die Familienkapelle), die für größere und kleinere Meßgemeinden (Sonn- und Feiertags, bzw. Wochentagsmesse) adäquate Bedingungen bieten. Mit dem neuen Südzugang verknüpft sich auch die längerfristige städtebauliche Forderung nach einer besseren Erreichbarkeit des Domes von den außerhalb der Stadtmauer gelegenen Parkplätzen und den südlich angrenzenden Wohnvierteln, während das Westportal in Zukunft vielleicht durch eine Verbindung mit der Sankt Martin Straße aufgewertet werden könnte.