Gedenkstätte und Dokumentenhaus Buchenwald
ehemaliges Konzentrationslager
Weimar, D
Eine bauliche Maßnahme im Bereich des Konzentrationslagers Buchenwald kann von der dem Ort eingeschriebenen Geschichte nicht absehen. Die Wertungen von Besuchern und Öffentlichkeit holen auch die scheinbar nüchterne Baumaßnahme ein, machen sie zur Stellungnahme.
Das Projekt versucht Geschichte und im speziellen die Geschichte dieses Ortes insofern als Unteilbare zu verstehen, als wir uns gerade hier auch heute nicht von ihr absetzen, sie auch mit noch so großer wissenschaftlicher Redlichkeit und Bemühung um Objektivität nicht gleichsam von außen betrachten können. Der Ort des Lagers bleibt definiert durch die bewußte Entscheidung der SS, die emotional und geschichtlich sensibelste Stelle des Ettersberges auszugrenzen für Menschen, denen mit der Auslöschung ihrer Identität auch noch täglich vor Augen geführt werden sollte, auf welche Heimat sie ihr Recht verloren hatten.
Mit dem auch heute ungebrochen wirksamen Landschaftsbegriff als Raum, als Aura des Ortes, als Heimat ist der Bezug zu dem allgemeinen Hintergrund hergestellt, der - bei allem Zynismus für die Betroffenen - für die "unbeteiligte" Masse das wirksame Mittel zur Verharmlosung, Entschuldung und sogar der Rechtfertigung der Verbrechen wird. Das Projekt soll in der dem Ort eingeschriebenen Geschichte die manipulierte Landschaft suchen und erkennen helfen.
Es wird vorgeschlagen das Dokumentenhaus zum sowjetischen Speziallager auf eine Weise in die vorhandene Situation und längerfristig in einen Komplex weiterführender Maßnahmen zu integrieren, die diese Geschichte unmittelbar vergegenwärtigt. Es wird dadurch einerseits einer fehlgeleiteten Interpretation der derzeit vorgesehenen Baumaßnahme - etwa im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit oder scheinbar pluralistischer Wahlfreiheit - entschieden entgegengewirkt.
Andererseits sollen die Maßnahmen einer zunehmend uninformierten, nicht mehr unmittelbar beteiligten Öffentlichkeit erfahrbar machen, was Buchenwald bedeutete, ohne auf Rekonstruktionen und ähnlich bedenkliche Mittel, zurückgreifen zu müssen. An die Nähe des Bedürfnis nach "Autentizität" zur Gefahr der Sensationslust oder kalten, technischen Interesses ist hier zu denken, wenn von einer Neustrukturierung der Gedenkstätte gesprochen wird. Es gilt das direkt zugängliche Medium der Landschaft, deren verhängnisvoller Gebrauch am Ursprung unbeschreiblichen Leidens stand, in den Vordergrund zu stellen.
Das Verständnis der Landschaft wird es dem heutigen Besucher unmöglich machen, Buchenwald als räumlich und zeitlich einordenbare Tatsache in die Geschichte abzuschieben.
Das Projekt versucht Geschichte und im speziellen die Geschichte dieses Ortes insofern als Unteilbare zu verstehen, als wir uns gerade hier auch heute nicht von ihr absetzen, sie auch mit noch so großer wissenschaftlicher Redlichkeit und Bemühung um Objektivität nicht gleichsam von außen betrachten können. Der Ort des Lagers bleibt definiert durch die bewußte Entscheidung der SS, die emotional und geschichtlich sensibelste Stelle des Ettersberges auszugrenzen für Menschen, denen mit der Auslöschung ihrer Identität auch noch täglich vor Augen geführt werden sollte, auf welche Heimat sie ihr Recht verloren hatten.
Mit dem auch heute ungebrochen wirksamen Landschaftsbegriff als Raum, als Aura des Ortes, als Heimat ist der Bezug zu dem allgemeinen Hintergrund hergestellt, der - bei allem Zynismus für die Betroffenen - für die "unbeteiligte" Masse das wirksame Mittel zur Verharmlosung, Entschuldung und sogar der Rechtfertigung der Verbrechen wird. Das Projekt soll in der dem Ort eingeschriebenen Geschichte die manipulierte Landschaft suchen und erkennen helfen.
Es wird vorgeschlagen das Dokumentenhaus zum sowjetischen Speziallager auf eine Weise in die vorhandene Situation und längerfristig in einen Komplex weiterführender Maßnahmen zu integrieren, die diese Geschichte unmittelbar vergegenwärtigt. Es wird dadurch einerseits einer fehlgeleiteten Interpretation der derzeit vorgesehenen Baumaßnahme - etwa im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit oder scheinbar pluralistischer Wahlfreiheit - entschieden entgegengewirkt.
Andererseits sollen die Maßnahmen einer zunehmend uninformierten, nicht mehr unmittelbar beteiligten Öffentlichkeit erfahrbar machen, was Buchenwald bedeutete, ohne auf Rekonstruktionen und ähnlich bedenkliche Mittel, zurückgreifen zu müssen. An die Nähe des Bedürfnis nach "Autentizität" zur Gefahr der Sensationslust oder kalten, technischen Interesses ist hier zu denken, wenn von einer Neustrukturierung der Gedenkstätte gesprochen wird. Es gilt das direkt zugängliche Medium der Landschaft, deren verhängnisvoller Gebrauch am Ursprung unbeschreiblichen Leidens stand, in den Vordergrund zu stellen.
Das Verständnis der Landschaft wird es dem heutigen Besucher unmöglich machen, Buchenwald als räumlich und zeitlich einordenbare Tatsache in die Geschichte abzuschieben.